Schirmitz. (du) Großes Interesse am Gemeindegeschehen zeigten die 50 Zuhörer, die zur letzten Bürgerversammlung in der Amtszeit von Bürgermeister Karl Balk in das Feuerwehrhaus gekommen waren. Dass keine Anträge vorlagen, wertete der Versammlungsleiter als Vertrauensbeweis und Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Gemeindearbeit. Balk dankte den Gemeinderäten, die ihn in den letzten 30 Jahren unterstützt haben. Der Rathauschef bedauerte, dass sich erstmals seit 1984 im Gemeinderat eine Tendenz zu Propaganda und versteckten Winkelzügen eingeschlichen habe. „Mein Appell in der konstituierenden Sitzung, ,Wo Weisheit regiert, waltet Frieden’, ist nicht von allen Ratsmitgliedern angenommen worden.“
Moderne Gemeinde
Balk trat der kürzlich erhobenen Beschuldigung entgegen, die Gemeinde habe den Ausbau der Hauptstraße nach zwei Jahren immer noch nicht abgerechnet. „Dies ist bisher nicht möglich gewesen, weil immer noch nicht alle Schlussrechnungen vorliegen“, rechtfertigte sich der Bürgermeister. Martin Bäumler, Mitarbeiter im Straßenbauamt und Mitglied der SPD-Fraktion im Gemeinderat, bestätigte, dass Balk im letzten Jahr mehrmals bei der Behörde wegen Abrechnungen vorgesprochen habe. „Der Vorwurf gegenüber dem Bürgermeister ist daher nicht berechtigt“, sagte Bäumler.
Ähnlich äußerte sich VG-Geschäftsstellenleiter Dieter Schobert: „Bevor nicht die kompletten Grundstücksgeschäfte vollzogen sind, ist auch keine Abrechnung mit den Anliegern möglich.“ „Schirmitz hat sich zu einer modernen Gemeinde entwickelt, in der leistungsstarke Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe ihr Heimat haben“, resümierte Balk die Entwicklung der Kommune.
Den Rückblick auf die größeren Projekte der vergangenen Jahre und die noch geplanten Maßnahmen im Rahmen des Städtebauförderprogramms führte Balk den Zuhörern in einer ausführlichen Dia-Schau vor Augen. „Die gute Infrastruktur, leistungsfähige Einrichtungen im Bildungsbereich sowie die vorhandenen Freizeitmöglichkeiten und eine gute Verkehrsanbindung tragen dazu bei, dass es sich hier bei uns in Schirmitz gut leben lässt“, sagte er.
Bei der positiven Entwicklung der letzten 15 Jahre seiner Amtszeit verwies Balk insbesondere auch auf die stabile Haushaltslage der Gemeinde mit Spielraum für Investitionen. Besonders stolz sei er über den Abbau des Schuldenstandes von 281 170 Euro (135 Euro pro Einwohner) im Jahr 1998 auf 0 Euro zum 15. März 2014. „Dies hat nichts mit der Wahl zu tun, sondern ist ein Steuertermin“, erklärte Balk.
Ovationen für Balk
Stellvertretender Bürgermeister Josef Robl sah es als angebracht an, dem Gemeindeoberhaupt für seine 30-jährige Amtszeit als erster und zweiter Bürgermeister zu danken. „Mit Fleiß und Sorgfalt, umfassendem Fachwissen und vorzüglichem Sachverstand hat er die Entwicklung der Gemeinde Schirmitz zu einer modernen, lebenswerten und aufwärts strebenden Kommune maßgeblich beeinflusst“, lobte Robl. Die Bürger stimmten ihm mit stehenden Ovationen für Balk zu.

„Kein sauberer und ehrlicher Wahlkampf“
Bürgermeister Karl Balk kritisierte den seiner Meinung „nicht mehr sauberen und ehrlichen Wahlkampf“. Dabei nahm er die von SPDBürgermeisterkandidat Josef Ruhland als „oberste Priorität“ propagierte Erschließung des Neubaugebietes „Nasse Äcker“ (Lückenschluss zwischen oberem und unterem Dorf, Anmerkung der Redaktion) ins Visier. Dieses Gebiet werde erst durch Festsetzungen im Flächennutzungsplan und die Aufstellung eines Bebauungsplanes zu einer solchen Fläche, stellte Balk klar.
Er stellte vor den Zuhörern sieben Leitz-Ordner auf den Tisch, um zu zeigen „wie weit die CSU von der Realität in Schirmitz entfernt ist“, wie er ironisch bemerkte. „Was als neue Idee angepriesen wird, hat man bei der Gemeinde schon seit 40 Jahren in mühevoller Kleinarbeit verfolgt“, sagte Balk. In den Ordnern sei gesammelt, was dazu bisher an Aktivitäten gelaufen sei. Trotz der Entwicklung eines Bebauungsplanentwurfes und zahlreichen Gesprächen sei dieses Projekt bisher nicht zu realisieren gewesen. „Der Erwerb von Grundstücksflächen zur Ausweisung von neuem Bauland stand schon immer im Blickfeld unseres Handelns. Wir haben sogar Grundstücke als Vorratsflächen und mögliche Tauschgrundstücke erworben“, rechtfertigte sich Balk.
Zu den Aussagen des SPD-Kontrahenten sagte er: „Es macht mich fassungslos zu sehen, mit welchen Mitteln hier gearbeitet wird. Man kann ja versuchen, frische Kandidaten und das Wahlvolk damit hinters Licht zu führen, aber hier im Raum befinden sich Gemeinderäte, die Bescheid wissen und mit denen man sich in Kürze wieder an einen Tisch setzt.“ Vor allem seien diese Aussagen Ruhlands ein Schlag ins Gesicht der eigenen SPD-Fraktionsmitglieder, die Balks Meinung auch wegen solcher Praktiken nicht mehr zu einer Kandidatur bereit waren.“
Scharfe Kritik übte der Rathauschef auch an der Aussage des SPD-Kandidaten, die CSU habe 2012 in Sachen Baulandförderprogramm den Genossen einen Entwurf vorgesetzt, an dem sie nichts mehr ändern haben können. „Diese Behauptung ist gleich zweimal falsch, dazu geben die Protokolle ganz konkrete Aussagen“, betonte der Bürgermeister. Zum einen gebe es keinen Entwurf von 2012, sondern das Baulandförderprogramm sei 2010 beschlossen worden. Laut Balk hatte die SPD ein Jahr Zeit, selber einen Entwurf anzufertigen. Außerdem hätten dem Baulandförderprogramm und seinen Ausführungen vier von fünf SPD-Räten zugestimmt. „Wenn man jetzt mit Aussagen in die Öffentlichkeit geht, dann sollten die Leute auch wissen, dass der SPD-Bürgermeisterkandidat alle diese Beschlüsse selber mit gefasst hat“, stellte Balk fest. (du)
Quelle: „Der Neue Tag“ Bild: du
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Ernst Lenk JU Schirmitz